Glossar
Eiszeitforschung (Pl. ungebräuchlich) Seite '
Eiszeitglaziologie'
'Eiszeitforschung' ist ein fachsprachlich nicht deutbares Wort; es wird allgemeinsprachlich für jegliche den Eiszeitproblemen zugewandte Forschung aufgefasst.
LIEDTKE sieht die Eiszeitforschung als ein Forschungsgebiet, auf dem "sehr viele Disziplinen sich mit dem Eiszeitalter beschäftigen" (→ dazu Art. 00 / 0.1).
Eiszeitglaziologie (ohne Pl.) Seite '
Eiszeitglaziologie', Seite
Einführungsband
Die Eiszeitglaziologie ist die Wissenschaft von den kaltzeitinitiiert entstandenen Binnenlandvereisungen von Nordeuropa und mithin eine Sparte der modernen Glaziologie
Eiszeitglaziologie-Theorie (nur Sg.) Seite
Eiszeitglaziologie
'Eiszeitglaziologie-Theorie' ist das Begriffswort für die Lehre vom Entstehen, der Mechanik und der Wirkungsweise der kaltzeitinitiiert entstandenen Binnenlandvereisungen von Nordeuropa.
Glazial, das (Pl. Glaziale, die) Seite
Eiszeitglaziologie
Unter einem Glazial versteht man den Körper einer schneebürtigen Vereisung (einenaus Schnee durch Kompaktion und Regelation entstandenen glaziologisch relevanten
Eiskörper).
Die in der pleistozängeologischen Literatur vertretene Anwendung von 'Glazial' als Kurzwort für 'Glazialzeit' ist überlebt.
Glaziologie (ohne Pl.) Seite
Einführungsband
Die Glaziologie ist die Wissenschaft vom Schnee, vom schneebürtigen Eis und von den schneebürtigen Vereisungen. Anders lautende Deutungen (→ Art. 00 / 1.22) sind überlebt [→ auch Art. 01].
Glazialgeologie (ohne Pl.) Seite
Eiszeitglaziologie
'Glazialgeologie' ist ein von alters her in der Literatur gebrauchtes sinnleeres Kompositum; die Anwender meinen im eigentlichen Sinne 'Geologie der durch Glazialwirkung [Erosion, Erdstoffumlagerung] betroffenen Erdschichten'.
Statt 'Glazialgeologie' wird in der vorliegenden Arbeit das Wort 'Pleistozängeologie' verwendet [→ Art. 00 / 0.3].
Inlandeistheorie (Ohne Pl.) Seite
Eiszeitglaziologie
Von TORELL begründete Theorie der massenhaften glaziogenen [durch schneebürtige Glaziale bewirkten] Erdstoffumlagerung; sie löste die Auffassung von der durch Eisberge bewirkten Erdstoffumlagerung ab.
Kryologie (nur Sg.), griech. von κρυως - Kälte, Frost Seite
Einführungsband
Die Kryologie ist die Wissenschaft vom (Wasser-)Eis und den (wasser-)eisbürtigen Vereisungen [→ dazu Art. 00]
Paradigma, das, (Pl. Paradigmen, die) Seite
Einführungsband
'Paradigma' ist Synonym für ein als Fundament einer Hypothese oder Theorie verwendetes 'Pseudo-Axiom' , i.e. eine argumentative These, die vom Begründer und von den Verfechtern der These als gültiger Rechtfertigungsgrund, d.h. als keines bzw. nicht notwendig zu erbringenden Beweises bedürfend, akzeptiert bzw. als verwendbar befunden wird [→ dazu Kap. 0 / 0.011]
Pingo, der *), (Pl. Pingos, die) - aus der Inuit-Sprache Seite '
Zur Frage des Entstehens der Sölle'
Ein Pingo ist eine im Dauerfrostboden durch Bildung eines Taliks entstehende hügelähnliche Aufwölbung [→ Art. 18 / 2.3]
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*) nicht verwechseln mit dem bergmännischen Begriff 'Pinge' =Einsturzloch über einem eingefallenen Grubenstollen [→ Art. 18./ 1.3]
Soll, das, (Pl. Sölle, die) Seite '
Zur Frage des Entstehens der Söllle'
- geologisch-fachsprachliches Wort für eine mehr oder weniger funktional definierten Geländehohlform, die in einstigen Flachlandgletscher-Ausfahrgebieten von Binnenlandvereisungen oft in großer Anzahl vorkommt;
- allgemeinsprachlich gebräuchliches Wort für eine die offene Grundmoränenlandschaft prägende, in typischer Weise geformte, zumeist ganzjährig vernäßte kleine Geländehohlform auf Ackerfluren und in Waldgebieten (→ Art. 18 / 4.5).
echtes Soll (Pl. echte(n) Sölle, die)
Als echtes Soll gilt eine in der Jungmoränenlandschaft der letztvergangenen Binnenlandvereisung nach Überfahrung eines unten offenen Pingos durch einen Flachlandgletscher und nach dessen Schwinden im Zuge des Austauens des Permafrostbodens (einschließlich des Pingo-Taliks) entstandene geschlossene kleine Hohlform, die an den unterliegenden Grundwasserleiter angeschlossen ist ... [→ Art. 18 / 6.01].
Toteisloch, das (Pl. Toteislöcher, die) Seite '
Zu den Toteislöchern'
Begriffswort für 'durch nacheiszeitliches Auftauen einst überschütteter (schollenartiger) Gletscherabbrüche' entstandene Einsturzstellen [→ Art.17 und Art. 18 / 2.6].]
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